Acrylfarben mit Pigmenten selber herstellen
- Yvonne Betz Acrylfarben mit Pigmenten selber herstellenHallo ihr,
ich habe bis jetzt immer fertige Acrylfarben von div. Firmen benutzt. Nun würde ich sehr gerne meine Acrylfarben mit Pigmenten selber anrühren. Von dem Buch "Experimentieren mit Pigmenten" war ich allerdings etwas entäuscht.
Wer kann mir sagen, was für Materialien ich für die Anrührung mit Pigmenten brauche? Im Gerstäcker Katalog gibt es so viele Mittel. Zum Beispiel:
-Acrylbinder Plv. 431
-Reinacryl Plv. 111
-Gebildnerpulver XG 1000
-Farbenleimpulver CMC 45... usw.
Von Gerstäcker gibt es eine kostenlose Anwendungsanleitung fur diese Mal- und Hilfsmittel. Mich interessieren allerdings eure Erfahrungen.
Und wann kommen Eier rein und wann nicht?
Was benutzt ihr für Pigmente? Die preiswerten von Gerstaecker oder die teuren von Schminke?
Wie ist der Unterschied zu den Selbst Hergestellten Farben zu den Farben von Lukas, Schminke und Co.?
So das war es erstmal mit meinen neugierigen Fragen.
Liebe Grüsse - Gast, 2Laaaangsam!!
Verwechsele Acrylfarben nicht mit fetter oder magerer Eitempera!!!
Eier haben in Acrylfarben nichts zu suchen. Acrylfarben haben wässrige Kunstharzdispersionen als Bindemittel, wie z.B. Polyacrylharz.
Wenn Du Eitempera anrühren willst, empfehle ich eine Mischung von 1:1 Ei und Leinöl oder Leinölfirniss. Am besten wäre es natürlich, das Farbpigment in einem Mörser in die Flüssigkeit einrühren zu können. Muss aber nicht. bei fetter Eitempera lässt man das Eigelb drin, dadurch wird die Farbe seidig glänzend und trocknet langsamer.
Natürlich kann man auch Kunstharz-Dispersionen als Tempera-Bindemittel nehmen.
Haltbarkeit der Eitempera: ca. 3-4 Wochen oder sogar länger.
Ich habe früher während meiner Lehre als Theatermalerin selber Leimfarben angerührt. Eine Mischung aus Leim, Caparol (Acrylbinder), Wasser und latürnich Pigment.
Die richtige Mischung hinzubekommen, ist sehr schwer, deswegen macht man erst einmal eine Wischprobe, indem man die Farbe auf einem Stück Karton aufträgt. Ist die Farbe trocken, so feuchtet man seinen Finger an und wischt mal drüber. Sollte nix mehr abfärben, sonst rieseln die riesigen Leinwände während der Vorstellung zu Boden. - Jürgen StielerBei kremer-pigmente gibt es eine rezept-sammlung online. Selber herstellen kann Spaß machen und lohnt bei sehr großen Flächen mit billigen Pigmenten (z.B. Erdfarben). Sorgfalt vorausgesetzt, sind diese Farben nicht schlecht, maltechnisch gesehen sogar sehr gut. Es wird allerdings sehr schwer sein, die ausgefuchsten Qualitäten einer kommerziell hergestellten Harzölfarbe (Mussini bspw.) hinzubekommen, da die Hersteller in ihren Laboren pigment-abhängig die optimale Zusammensetzung des Bindemittels entwickeln und dieses Firmengeheimnis verständlicherweise hüten.
Zieh dir den Wehlte oder Dörner rein (aus der öffentlichen Bibliothek), dann bist du "Fachfrau" und kennst dich schon mal mit unterschiedlichen Bidemittelsystemen aus.
Ob du bei normalen Formaten im Endeffekt billiger damit weg kommst, weiß ich nicht. Für einige Maltechniken (Eitempera, Misch/Wechseltechnik) bleibt dir allerdings gar nichts anderes übrig, als selbst anzureiben. Wenn du kein Großverbraucher bist, gönne dir bei den künstlichen Pigmenten (Primärfarben) ruhig die Künstlerqualität.
Gruß - J. - Yvonne BetzVielen Dank euch zweien.
Die Rezepte bei Kremer-Pigmente habe ich schon gesehen, die ganzen Begriffe aber irgendwie nicht ganz verstanden. Damit meine ich, daß ich mir unter z.Bsp. Plextol und Mowilith nichts vorstellen kann. Dabei bin ich sonst eigentlich gar nicht so begriffsstutzig ;-)
Bei Gerstäcker steht wenigstens schlicht Acrylbinder oder Reinacryl im Katalog. Wobei ich da auch den Unterschied gerne wüsste.
Fragen über Fragen... Ich werde mir den Rat ein Buch von Wehlte und/oder Dörner zu leihen auf jeden Fall beherzigen.
Ei-Tempera wollte ich nicht anrühren.
Ihr habt mir auf jeden Fall schon mal ein keines Stückchen weiter geholfen. Dankeschön. - Jürgen StielerDas sind Binder bzw. Dispergiermittel, die ebenfalls bei kremer im Katalog stehen und dort unter dem artikel beschrieben sind.
Gruß - J. - Gast, 2Ich habe folgendes Buch in meinem Schrank stehen:
Große Farbwarenkunde
Das Buch ist in x Auflagen erschienen, schon mein Vater hat damit seine Malermeisterprüfung absolviert, aber es ist immer noch sehr interessant.
Habe mal nachgeschlagen:
Mowilith:
Polyvinylazetat Dispersion.
Geeignet für Innen- und Aussenanstriche, Plastikmassen und Kunststoffputze.
Plextol:
Polyacrylharz-Dispersion
Anstrichmittel, pigmentiert oder unpigmentiert für unterschiedliche Anstrichzwecke. Von Textil- und Lederfarben bis zu wetterbeständigen Farben.
Quelle: Große Farbwarenkunde
Heinrich Wulf
Verlagsgesellschaft Rudolf Müller Page 1 of 1 [ 6 Posts ]
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