Steina | Franz Marc:Der Turm der blauen Pferde
Gast , 1 Steina | Franz Marc:Der Turm der blauen PferdeKnow-how.Franz Marc.Der Turm der blauen Pferde.Ehrung bedeutender Maler und ihrer Werke.Dieter Raedel. Popularisierung von Kunstwissen. Science of Art
Franz Marc - Der Turm der blauen Pferde
Franz Marc :
geboren am 8. 2. 1880 in München
gestorben am 4. 3.1916 bei Verdun ( Frankreich )
einer der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts und Mitbegründer des Expressionismus in Deutschland
Das Hauptwerk : Der Turm der blauen Pferde - eine Ikone der deutschen Malerei
Wassily Kandinsky, sein Kollege, sein Freund , sein Mitbegründer der Künstlervereinigung "Der blaue Reiter", besucht Franz Marc im Winter in seinem Atelier. In eisiger Kälte sieht er seinen Kollegen emsig an einem Werk arbeiten und er weiß, hier entsteht eine Arbeit besonderen Ranges.
Wassily Kandinsky : " Oben auf dem niederen
Speicher ... stand der Turm der blauen Pferde auf der Staffelei. Franz Marc stand da mit seinem Pelzmantel, großer Pelzmütze und selbstgeflochtenen Strohschuhen an den Füßen. "
Drei Jahre vor seinem Tod malte Franz Marc sein großartiges Bild, seine geballte Hymne als Denkmal unserer Mitbewohner auf diesem Planeten, die Tiere, deren Lebensraum der Mensch in nicht zu übertreffender Arroganz aus reiner Profitgier und Erweiterung seines Lebensraumes ihnen nimmt. Tiere, diese liebenswerten Geschöpfe , deren Gleichberechtigung ihres Lebens auf der Erde stets und ständig bedroht wird und sich der Mensch anmaßte, zu bestimmen, wo und für welche Zwecke des Menschen sie zu existieren haben. Das ist eine Verspottung der Schöpfung !
Franz Marc protestierte als Künstler gegen die Tierschicksale, wollte mit seiner Kunst Zeichen setzen, den Tieren mehr Achtung entgegen zu bringen. Er liebte als moderner Mensch die Tiere und diesem großen Anliegen galt sein künstlerisches Interesse. Tiere waren für ihn lebende Schätze, die es zu hüten galt. Die Achtung vor der Schöpfung, das Bewusstsein, im Menschen teils verschüttet, stellt einen verborgenen Schatz dar, der freigelegt werden muss. damit den Tieren im Zusammenleben mit dem Menschen Gerechtigkeit widerfährt. Diese Sehnsucht erinnert an Novalis und "Die blaue Blume" und rein vom Protest her gesehen, an die "Ballade der verräterischen Zungen" eines Francois Villon. Franz Marc wollte die wahre Liebe zu den Tieren, den Respekt vor der Schöpfung, verbreitet wissen.
Mit seinem expressionistischem Mittel malerischen Splittings war es ihm möglich geworden, seine Gedankenwelt in Kunst umzusetzen. So entstanden seine Tierporträts und seine Gruppengestaltungen. Der Turm der blauen Pferde ist ein einzigartiger künstlerischer Protest. Ohne die Ergebnisse der Forschung zu beachten, habe ich mich intensiv mit dem Werk befasst. Es ist eine persönliche Analyse, die sicher in keinem Buch zu finden ist.
Eine geballte Pyramide blauer Pferde zeigt sich ängstlich zusammengepfercht und flüchtend vor dem Menschen. In fast zurückhaltender Art wird der nach dem Leben der Tiere trachtende Mensch am linken Bildrand dargestellt, durch geometrische Fragmente bewusst von Marc fast unkenntlich gemacht, um die kunstbetrachtenden Personen nicht gegen sich aufzuwiegeln. Des Menschen Zunge ist mit einem nach tierischem Blut gierenden Messer gestaltet, und da, wo die Befehlszentrale des Unheils ihren Ausgang nimmt, dem menschlichen Gehirn, erkennt man eine abstoßende braune Masse mit einem blutrünstigen Wolfsgesicht. Ganz in der Nähe diagonal, als Symbol des Bösen , das schwebende Schlachtermesser, das immer bereite Mordinstrument.
Die Pferde haben den Himmel auf Erden eingebüßt, sie tragen ihn in sich, in ihrem Blau. Der Mensch bereitete den Tieren einen giftgelben Himmel der Hoffnungslosigkeit. Und so gibt es für die Tiere, im Gemälde als Pferde, kein Paradies und keinen Regenbogen der Hoffnung. Misstrauisch sind alle Pferdeköpfe auf die Schlächterperson ausgerichtet.
Franz Marc malte einen Blutregenbogen, mit der menschlichen Schlächterkralle , an der das Blut der Tiere klebt, am Firmament gezogen. Mit ekelhaftem Schwung dargestellt, mit Blutspritzern, Blut, das das Antlitz des einen Pferdes zeichnet.
Die Tiere fliehen vor dem Schlächter in einer blutgetränkten Erde. Das Rot des unteren Bilddetails ist absolut ohne einen Hoffnungsschimmer. Die Sonne hat sich vom Himmel verabschiedet, es gibt kein befreiendes Licht für die Tiere. Der schwarze Mond ist genau in der Form einer Wiege dargestellt, wobei diese dunkle Sichel symbolistischer Ausdruck ist : Geboren , um getötet zu werden. Im Blutrot unterhalb der Pferde kann man zusätzlich das Symbol des Todes ausmachen: Die Sense. Welch' eine ungeheure und mutige Anklage dieses großen Künstlers Franz Marc.
allgemeine Quelle : Claus Pese
Bildbeschreibung: Copyright Dieter Raedel
Das abgebildete Gemälde ist lt. Wikipedia " public domain ".
Dieter Raedel, Prenzlmaler. Berlin.
prenzlmaler.de
Vergrößerte Details des Werkes :
Bild 1 : " Der Turm der blauen Pferde " ( verschollen )
Bild 2 : Detail "Blutregenbogen"
Bild 3 : Um den Menschen im Bild deutlich zu machen, habe ich die irritierenden Bildteile in dessen Umfeld geschwärzt.
Bild 4 : Kometenhafter Einfall der Sonne und die schwarze Mondsichel - Wiege.
Bild 5 : Das scharfe Messer, das für seinen Einsatz blitzblank parat ist.
Bild 6 : Die Sense als Todessymbol.
Gast , 1"Turm der blauen Pferde" als Diebesgut in der Schweiz versteckt ???
Der Herforder Textilkaufmann und Sammler Jan Ahlers hatte der Zeitschrift "art" mitgeteilt, dass der Turm der blauen Pferde wahrscheinlich noch existiere. Man geht davon aus, der geheime Aufenthaltsort des Meisterwerkes könnte ein Banksafe in der Schweiz sein.
Bitte lest den interessanten Bericht von 3 sat !
Hier der Link :
Gruß Prenzl.Page 1 of 1 [ 4 Posts ]
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