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Plakatkunst on 03/24/2022
"Bed-In For Peace“ nennen John Lennon und Yoko Ono ihre Performance. Eine Anlehnung an die gewaltfreien „Teach-In“- oder „Sit-In“-Proteste der studentischen Friedensbewegung, die sich Ende der 60er Jahre in den USA und anderen Ländern der westlichen Welt gegen den Vietnamkrieg formiert.
„Man sieht das auch, so wie Yoko Ono und John Lennon sich da inszenieren mit den großen selbst gebastelten Schildern, ‚Hair Peace‘, ‚Bed Peace‘, die ja wirklich sehr viel haben von so einem Protestschild, was man gerade mal noch fertig macht, bevor man auf die nächste Demonstration geht.“
Sagt die Kunsthistorikerin Anne Röhl, die das „Bed-In“ wissenschaftlich analysiert hat. Das Konzept, von Yoko Ono ausgearbeitet, ist denkbar einfach:
„Wir bleiben im Bett, sieben Tage, von zehn Uhr bis zehn Uhr, und wir sprechen über den Frieden.“
Das Künstlerehepaar hat gerade geheiratet und will seine enorme Popularität nutzen, um während der Flitterwochen auf Friedensmission zu gehen. In der Nacht zum 25. März 1969 beziehen die beiden die Präsidentensuite in einem Hotel in Amsterdam. Auch Yokos fünfjährige Tochter aus ihrer zweiten Ehe ist mit dabei. Der Presserummel ist riesig. Immerhin hatten sich Lennon und Ono nur einige Monate zuvor auf der Schallplattenhülle ihres ersten gemeinsamen Albums „Two Virgins“ vollkommen nackt präsentiert. Nun wittern die Medienleute beim „Bed-In“ eine weitere, noch größere Sensation.
„Die Erwartungshaltung ist wahnsinnig hoch. Also die Frage ist: Was ist die nächste Grenzüberschreitung? Was ist der nächste Skandal?“"
(Deutschlandfunk Kultur)
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