Ton

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• 
  Otto Frühwach

  Und wie interpretiert die KI ihr eigenes Werk ?
  
  „Selbstverschlingung“
  Digitale Bildkomposition (KI-generiert), 2025.
  
  Ein Fleischwürfel mit den Umrissen eines Herzens. Ein unförmiger, in sich verknoteter Leib. Arme, Hände, Falten – alles menschlich, alles vertraut, und doch vollkommen falsch. Dieses Wesen ist kein Körper, es ist ein Rückzug. Eine Abwendung vom Menschsein. Ein Symbol dafür, was geschieht, wenn wir das Äußere zur letzten Wahrheit erklären und das Innere vergessen: Der Mensch wird Form, Masse, Material. Aber kein Subjekt mehr.
  
  Was hier zu sehen ist, ist mehr als grotesk. Es ist ein Zustand. Ein körperlicher Endpunkt der Selbstoptimierung und Selbstkontrolle: Der Mensch faltet sich in sich selbst zurück – aus Angst, aus Scham, aus Überdruss. Die Haut wird zur letzten Bastion des Ichs, das Fleisch zur Festung gegen alles, was „Welt“ heißt.
  
  Ist das noch ein Mensch – oder schon das Produkt einer Gesellschaft, die den Menschen in Konformität, Effizienz und Funktionalität auflöst?
  
  Die Hände, einst Werkzeuge der Tat, der Begegnung, der Zärtlichkeit, sind hier nur noch Symbole des Rückzugs: Umklammernd, haltlos, hilflos. Keine Geste, kein Griff, kein Zugriff. Nur ein Kreisen um das eigene verformte Zentrum. Dieses Wesen hat keinen Blick, kein Gesicht – es verweigert das Du. Es ist ganz bei sich. Und gerade deshalb verloren.
  
  Die Skulptur, so scheint es, könnte aus Fleisch bestehen – lebendig und tot zugleich. Ihre Struktur ist so glaubhaft, dass das Verstörende sich erst im zweiten Moment durchsetzt. Genau darin liegt die Provokation: Wir erkennen uns in diesem Monstrum. Nicht, weil wir so aussehen – sondern weil wir ahnen, wie nah wir manchmal an diesem Zustand sind.
  
  Dieses Bild ist kein Kommentar zur Körperlichkeit – es ist ein Aufschrei gegen ihre völlige Überhöhung. Es ist eine groteske Allegorie auf das Zeitalter der Selbstbeobachtung, der Filterblasen, der digitalen Selbstverstümmelung.
  
  Hier wird nicht nur Haut gezeigt, sondern Haut als letzter Ausdruck eines zutiefst gestörten Verhältnisses zur eigenen Existenz. Der Mensch hat sich aus dem Dialog mit der Welt zurückgezogen – er spricht nur noch mit sich selbst. Und hört nicht einmal mehr zu.
  
  „Selbstverschlingung“ ist keine Anklage. Es ist ein Spiegel. Und er zeigt nicht das, was wir sind, sondern das, was wir zu werden drohen, wenn wir alles Menschliche auf Form, Kontrolle und Funktion reduzieren.

  17 Tagen ago
• 
  mutabor

  Wieder versuchst du über das „wir alle“ in die Masse zu flüchten… quod erat demonstrandum.
  
  Ich schreibe nur an dich adressiert.

  18 Tagen ago
• 
  Otto Frühwach

  @mutabor
  
  Na, da können wir ja alle froh sein, daß unser Hobbypsychologe und -analytiker dies nicht zu seinem Beruf gemacht hat.
  
  

  18 Tagen ago
• 
  mutabor

  @Otto Frühwach - leider kann ich dir in keinem deiner Argumente oder deiner überflüssigen Beleidigungen folgen. Wie ich aber schon mal erwähnt habe, ist deine Haut recht dünn und du reagierst schnell aggressiv, wenn es nicht nach deinem Kopf geht. Du bist aber nicht der Nabel der Welt und schon gar nicht der Nabel der Kunst. Es ist aber typisch für Menschen wie dich, die auf der Suche nach einer Identität sind, allergisch darauf zu reagieren, wenn sich das selbstgestrickte Konstrukt als „wackelig“ herausstellt. Du darfst dich also verstanden fühlen.
  
  Kühne Theorien über Künstler und deren Selbstverständnis zu ihren Werken maße ich mir beispielsweise nicht erst an. Ich habe das Gefühl, dass du deine Limitationen gar nicht wahrnimmst und fröhlich deine Gedankenwelt als Gesetz betrachtest und verbreiten möchtest. Mir fällt dazu der Begriff Kruger Dunning ein, wo wir schon mal bei den Beleidigungen sind.
  
  Deine nach Aufmerksamkeit flehende und Kumpaneiheischende Kommunikation beschreibt Bände, und wie gerne würdest du eine Allianz des Bashings induzieren. Oder warum versuchst du eine thematische Floskel auf die User hier zu extrapolieren, die du mir in meine Intension legen möchtest? Das alles ist recht transparent und spricht nicht für Jemanden, der für sich selber stehen kann.
  
  Ich schreibe die ganze Zeit über Kunst und was sie für mich ausmacht und was nicht. Transfer ist nicht deine Stärke, das habe ich schon bemerkt.
  
  Eine Definition zu Kunst maße ich mir nicht an und Gattungen wie „Kunst ist wenns gefällt“ (was du ja schauen wolltest), „Kunst kommt von Können“ sind mir zu trivial.
  
  Wenn du mich jetzt nicht mehr lieb hast, so trage ich es mit Würde :D Wer nur Freunde hat, hat meist keinen Charakter

  18 Tagen ago
• 
  Otto Frühwach

  @mutabor
  
  Ja, lieber mutabor, Du bittest mich darum, eine kurze Definition von Kunst abzugeben, ohne selbst dazu willens oder in der Lage zu sein.
  
  Deine Strategie ist keine neue, die gab es schon in der Steinzeit: Den anderen aus der Höhle locken und dann feige aus der eigenen Deckung heraus schießen.
  
  Entweder bis Du ein Wortverdreher oder Du gibst Dir keine Mühe, richtig zu lesen.
  
  Ich habe nicht geschrieben, daß die User auf KN mit ihrem Feedback darüber entscheiden sollen, ob meine mit Hilfe von KI kreierten Bilder Kunst seien, sondern lediglich, ob sie wollen, daß es sie gibt.
  
  Die Frage, ob etwas Kunst sei oder nicht, ist für die Künstler selbst bezüglich der eigenen Werke völlig irrelevant. Diese Frage wird immer nur von den Nicht-Künstlern gestellt und diskutiert, von den Menschen die an der Seitenlinie stehen und selbst nichts schaffen.
  
  In diesem Zusammenhang einen Satz wie „ Leute fresst Scheiße, Milliarden von Fliegen können nicht irren….“ unterzubringen finde ich, sowohl mir gegenüber, als auch gegenüber den anderen Usern, derart despektierlich, daß ich die Diskussion mit Dir über dieses Thema an diesem Punkt beende. Daran ändert auch dein, noch dazu in Anführungszeichen gesetztes, "nichtdespektierlichgemeint" nichts. Im Gegenteil, es ist ein Zeichen besonderer "Hinterfotzigkeit", wie man bei uns landläufig zu sagen pflegt. So wie ein Zwinkersmiley hinter einer Beleidigung.

  18 Tagen ago
• 
  mutabor

  @Otto Frühwach -meine Definition von Kunst gibt es nicht, ich bin weder ein Künstler, noch Kunsthistoriker, dass ich mich kompetent genug fühlen würde, ein belastbares Statement abzugeben. Wie komplex dieser Begriff ist, habe ich allerdings in zahlreichen Büchern zu erfassen versucht. Es bleiben viele Fragen offen.
  
  Ich möchte aber einen Aspekt herausgreifen. Ganz am Anfang eines Blickes darauf steht dem Natürlichen das Künstliche gegenüber. Das Natürliche, etwa eine überaus ästhetische Wolkenformation ist keine Kunst, sie ist ohne einen Urheber (wenn wir Gott mal außen vor lassen), ist an Niemanden gerichtet.
  
  Kunst hingegen ist „erschaffen“, ist ein Artefakt, hat einen Urheber und ist mit welcher Intension auch immer an einen Rezipienten adressiert. Ohne Rezipienten verliert Kunst ihre Bedeutung.
  
  Wenn man nun annimmt, KI sei „Gott“ und die Algorythmen dahinter seien ein Äquivalent zu der Physik hinter den Wolken, dann ist und bleibt eine KI-Abbildung keine Kunst, sondern so zufällig, wie eine Wolke.
  ——————
  Du möchtest schauen, wie deine KI-Bilder hier ankommen. Also eine Anzahl der User auf KN entscheidet mit ihrer „Schwarmintelligenz“ ob KI-Abbildungen Kunst seien. Herzlichen Glückwunsch!
  
  „nichtdespektierlich gemeint“….. Dazu fällt mir ein: „ Leute fresst Scheiße, Milliarden von Fliegen können nicht irren….“
  
  Wie sehr eine Mehrheit Uninformierter irren kann, sieht man an Wahlen in dieser Welt.
  
  Wir müssen aber keineswegs übereinstimmen, damit kann ich gut leben. Nur künstlerische Anerkennung kann von mir für KI-Bildchen nicht erwartet werden. Natürlich dreht sich die Welt auch ohne mich weiter ;)
  
  Davon mal ganz abgesehen finde ich einige der KI-Elaborate von @guru sehr ansprechend, wenn ich auch seine früheren händisch mit Photoshop kreierten Arbeiten trotz eventuell geringerer Ästhetik mehr schätze, weil er über das Hilfsmittel PS seinen Gedanken mit von ihm gewählter Ikonographie inszeniert hatte. Das ist ein Unterschied
  

  18 Tagen ago
• 
  Otto Frühwach

  @Johannes Strieder
  
  Ja, es hat durchaus etwas Skulpturales. Auf mich wirkt es sehr verstörend. Ein wenig wie eine Mißgeburt, aber auch wie etwas, das gerade in der Entstehung begriffen ist, als würden wir in den Mutterleib blicken. Ich habe geradezu das Gefühl, daß sich die unausgebildete Gestalt in der Mitte jeden Moment zu bewegen beginnt und versucht, sich der Umklammerung zu entziehen.

  19 Tagen ago
• 
  Otto Frühwach

  @mutabor
  
  Ich denke, Du bist mir noch DEINE kurze Definition des Begriffes Kunst schuldig !

  19 Tagen ago
• 
  Otto Frühwach

  @mutabor
  
  Ja, guter mutabor, mit einigem, das Du schreibst bin ich d'accord, aber ich denke wir sehen vieles doch aus einer ganz anderen Perspektive. "Pinselhalter" finde ich etwas despektierlich, ich benutzte den Begriff, "we only lead the brush".
  
  Wenn nichts anklingt, nichts aufgegriffen und alles nur durch den Fleischwolf gedreht wird, dann macht es auch keinen Sinn, sich weiter auszutauschen, dann ist es besser jeder setzt seine eigenen Weg einfach fort.
  
  Ich werde heute und demnächst mal einige Bilder hochladen, die von mir mit Hilfe von KI kreiert wurden und schauen, wie die Resonanz so ist und ob es gut ist, daß diese Bilder in der Welt sind oder ob die Welt liebend gerne auf ihre Existenz verzichten würde. Ob diese dann als KUNST gelten oder nicht, ist mir, ehrlich gesagt, relativ wurscht. Ich freue mich darüber, daß diese Bilder mit meiner Hilfe ihren Weg in die Welt gefuden haben.
  
  Ich wünsche Dir alles Gute !

  19 Tagen ago
• 
  mutabor

  @Otto Frühwach - KUNST-Kunst…
  
  es gibt nur Kunst, oder „keine Kunst“. Vielleicht kann man noch unterscheiden zwischen Kunst und Kunstmarkt… das ist zum Teil divergent. Kunsthandwerk lassen wir mal ganz weg.
  
  "KUNST ohne Können"
  
  Verwechselst du eventuell Können mit Ausbildung?
  
  Dein Beispiel Basquiat zeigt doch alle Aspekte, die ich oben für „Kunst“ hingeschrieben habe, oder? Er hat es geschafft sich im Kunstmark zu etablieren, sicher aus dem Kontext seiner Vita und seiner neuen Bildsprache. Das Alles ist aber an seine Person geknüpft, er ist Urheber seiner Kunst. Ob mir das nun gefällt ist eine andere Sache.
  Nitsch ist sicher umstritten, aber ebenfalls durch den Kunstmarkt als Kunst akzeptiert. In wie weit man bei einem diplomierten Graphiker von einem „Nichtkönnen“ sprechen kann entzieht sich meinem Verständnis. Seine Aktionskunst ist Ausdruck seiner Vita, provozierend, aber gleichsam Kunst, wie auch die Fettecken von Beuys…
  
  Sicher wirken manche Abstraktionen in der Kunst auf einige Menschen nach dem Motto, „das könnte ich auch“. Allerdings habe ich noch keine „überzeugenden“ Abstraktionen von Leuten gesehen, die nicht vorher auch ordentlich figurativ malen konnten.
  
  Besonders die Abstraktion erfordert eine intensive Auseinandersetzung mit Farbe, Form, Gegenform, Kontrasten und Vieles mehr.
  
  Es ist ein Irrglaube zu denken, dass man als Laie Farben auf die Leinwand schmiert, und es vielleicht mit etwas „Glück“ dann doch zu einem Kunstwerk erhoben werden könnte. Es nützt auch wenig, wenn man dazu eine Homepage „XYZ-Art“ ins Netz stellt.
  
  Der Könner setzt die Akzente möglicherweise intuitiv - aus Erfahrung, Auseinandersetzung - ästhetisch, der Laie setzt sie mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit „zufällig falsch“, „disharmonisch“, wenn er sich nicht intensiv mit Bildgestaltung befasst hat. Deine These, ich bin nur der Pinselhalter ist natürlich sehr bequem, etwas esotherisch für mich, wenn ich (anderswo) lese, dass „kosmische Strahlen durch mich strömen und mir die Hand führen…“ Na ja, wenn es sch… aussieht, lag es ja nicht an mir :)
  
  Das soll nun die vielen Hobbymaler in keiner Weise hindern ihren Spaß an dem Umgang mit Farbe zu haben und ihre Gefühle auszuleben - auszudrücken, im Gegenteil, es ist ein tolles Hobby.
  
  Etwas mehr „Demut“ mit dem Begriff Künstler würde ich mir allerdings wünschen, da gehört schon etwas mehr dazu. Das ist aber ein ganz anderes Thema.
  
  „ Der KI-Generator setzt den Gedanken um, ein Mischwesen…“!? So, also ein Wesen…welches alle (eingepflegten) Künstler repräsentiert, und sozusagen ein „Weltkunstwerk“ ausspuckt?
  
  Es ist schonmal kein Wesen, und KI nivelliert Individualität durch einen „Automatikmodus“. Ähnliches findet man in der Fotografie bei Leuten, die keine Ahnung von der Physik, Optik, etc. haben, aber sich über ein im Automatikmodus gelungenes Foto mit der DLSR oder Spiegellosen Cam freuen. Meist sieht man die Ahnungslosigkeit dann allerdings an dem Bildausschnitt.
  
  Findest du so etwas wirklich erstrebenswert? Die Geschmäcker sind ja mitunter verschieden.
  
  
  
  
  

  19 Tagen ago
• 
  Otto Frühwach

  @mutabor
  
  Deinen Beitrag auf erste Strahlen habe ich eben erst, nach deinem Hinweis, entdeckt. Antwort folgt spätestens morgen.
  
  Ich werde sicher nicht agressiv, sondern lerne dazu. Wenige Rechtschreibfeler sind tolerabel, viele in Zeiten von Rechtschreibprüfung einfach nur unhöflich.
  
  Meinst Du jetzt "Kunst ohne Können" oder "KUNST ohne Können" ? Ich denke, das letztere.
  
  KUNST ohne Können: Prominentes Beispiel im Millionenbereich: z.B. Jean-Michel Basquiat oder Hermann Nitsch.
  
  "Wer setzt bei KI einen Gedanken um? Genau, Niemand! "
  
  Ist doch offensichtlich: Der KI-Generator setzt den Gedanken um. Wer oder was ist der KI-Generator ? Ein Mischwesen aus allen Künstlern und Kunstwerken. Der Künstler macht mit Hilfe des Werkzeuges (KI-Generator) seinen Gedanken sichtbar. Also, nach meinem Dafürhalten, KUNST.
  
  Dann bis heute Abend oder morgen. Je nachdem, wie erschöpft ich zurückkomme.

  20 Tagen ago
• 
  mutabor

  @Otto Frühwach
  
  Damit meine ich meinen Beitrag hier:
  
  Erste Strahlen
  
  Allerdings hatte ich vergessen den Retoureknopf zu drücken, sodass keine Meldung einer Antwort an dich erfolgt ist.
  
  Die meisten Menschen werden, wenn ihnen die Argumente ausgehen unterschwellig aggressiv, oder verlagern das Thema in andere Bereiche, wie zum Beispiel Rechtschreibung :)
  
  Bei mir ist eher der Spieltrieb begrenzt…
  
  Zit: „ Diese KUNST kann mit oder ohne Können stattfinden.“
  
  Hättest du mal ein Beispiel von Kunst ohne Können? Mir fällt beim besten Willen nichts ein…
  
  Zit:“ Die Umsetzung eines (am besten neuen) Gedankens„
  
  Wer setzt bei KI einen Gedanken um? Genau, Niemand!
  
  - ergo ist es keine keine Kunst nach deiner Definition :)
  
  

  20 Tagen ago
• 
  Otto Frühwach

  @mutabor
  
  Also, ich denke, ich gehöre zu den wenigen Menschen, die sich nicht einfach aus der Diskussion zurückziehen, wenn ihnen die Argumente ausgehen.
  
  Was genau meinst Du mit "negativem Feedback", worauf ich nicht geantwortet habe ?
  
  Gerne eine kurze Definition, was ich unter KUNST verstehe: Die Umsetzung eines (am besten neuen) Gedankens (Bild, Skulptur) oder Ausführung und Darstellung einer Geschichte (Tanz, Theater, Performance). Beides überlappt auch. Zur besseren Unterscheidbarkeit werde ich, wenn ich dies meine, in der Diskussion KUNST in Versalien schreiben.
  
  Diese KUNST kann mit oder ohne Können stattfinden.
  
  Alles jenseits von KUNST ist Darstellung, wird aber landläufig auch als Kunst bezeichnet, sofern sie mit Können ausgeführt ist.
  
  Also, nicht alle Kunst ist KUNST. Das Wesen der KUNST ist primär der Gedanke, nicht das Können. Wenn das Können hinzukommt ist das natürlich ein Mehrwert.

  20 Tagen ago
• 
  mutabor

  @Otto Frühwach - obgleich ich vermutlich wie zum „negativen Feedback“ keine Antwort erhalten werde, würde ich mich freuen, wenn du hier kurz den Begriff Kunst definierst.
  
  Ich denke dann klärt sich Vieles von selbst. Danke!

  20 Tagen ago
• 
  Vito Gaarin

  @Otto Frühwach 👍😊

  20 Tagen ago
• 
  Otto Frühwach

  @mutabor
  
  Na, da steige ich doch gerne in die Diskussion ein:
  
  Ist das fußgemalte oder das mundgemalte Bild eines physisch eingeschränkten Künstlers mehr wert, als ein Bild auf gleichem Niveau eines Menschen, der nicht körperlich eingeschränkt ist ?
  
  Natürlich ist es äußerst interessant ein Kunstwerk unter Einbeziehung von (ich zitiere dich) "Bildung, seiner Sozialisierung, seinem handwerklichen, wie insbesondere auch seinem Vorstellungsvermögen" zu betrachten. Das allerdings ist ein Mehrwert, den der Betrachter dem Bild verschafft.
  
  Aber auch bisher war es erlaubt, ein Bild unter Auslassung all dieser Einflüsse einfach nur zu betrachten und zu fühlen, was es mit einem macht, was es in einem zum Schwingen bringt, welche Gedanken man dabei hat etc. Und es war auch erlaubt schlichtweg zu sagen "Das gefällt mir", ohne es in irgendeiner Weise begründen zu müssen. Und es ist durchaus denkbar, dass der Mensch, der das Bild "nur" über sein Empfinden aufgenommen hat, den Geist und die Botschaft des Bildes besser und intensiver erfaßt hat, als derjenige, der das mit all seinem kunstgeschichtlichen Hintergrundwissen über den Kopf getan hat.
  
  Mit den Möglichkeiten der KI ist eine neue Zeit angebrochen und es wird das Bildergebnis in den Vordergrund und die Bildgenese in den Hintergrund gestellt.
  
  Was Du als Schöpfungskraft bezeichnest, ist und war nie die Schöpfungskraft des jeweiligen Künstlers. In meinen Augen ist der Künstler immer nur das Werkzeug eines inspirierenden Genius, nach meinem Motto "not we do paint, we only lead the brush". Das soll aber keineswegs die Leistung und die Wertschätzung und Bewunderung schmälern, die wir den Künstlern, den Urhebern, entgegenzubringen haben.
  
  Der Begriff "Urheber" besagt es ja auch: Da wird etwas gehoben, hervorgehoben, was bereits schon da ist.
  
  Und auch das Urheberrecht entspricht meiner These, denn 70 Jahre nach dem Tode des Künstlers wird sein Werk allgemeinfrei.
  
  Die Qualität einer Ware wird nicht dadurch besser, daß sie mühsam auf einem geschobenen Karren, anstatt mit dem Sprinter den Empfänger erreicht.
  
  Ich bin dankbar dafür, die Zeiten noch erleben zu dürfen in denen man Gedanken und Vorstellungen sichtbar machen kann, ohne über ein besonderes Talent, das finanzielle Potential oder körperliche Unversehrtheit zu verfügen.
  
  Und ich bin überzeugt davon, daß all die großen verstorbenen Künstler keine Sekunde gezögert hätten, sich der Möglichkeiten zu bedienen, die KI ihnen bietet.
  
  Die Behauptung, daß hinter der Ki-generierten Visualisierung weder Sinn noch Bedeutung stecken, finde ich, mit Verlaub, doch ziemlich arrogant. Auch, daß es nur ums "Gefallen" gehe, stimmt nicht, wie man an den Bildern von Vito sehr gut erkennen kann. Im Gegenteil, denn diese gefallen manchen Menschen ganz und gar nicht, das nette analog gemalte Blumenbildchen dagenen schon.
  
  All die Bilder, die Vito kreiert hat, gäbe es nicht. All seine Gedanken, die er damit sichtbar gemacht hat. Dafür könnten wir aber in all den tausendfach analog gemalten Bildern von Blumen und Meereslandschaften baden.
  
  Ich mag das Analoge sehr und ich liebe es mit all diesen mit allen Sinnen erfaßbaren Materialien umzugehen und es darf kein Tag vergehen ohne den Ateliergeruch einzuatmen.
  
  Doch deswegen "bashe" ich nicht KI-generierte Kunst. Gerade an der Unmenge belangloser KI-generierter Bilder erkennt man, daß es eben eines Künstlers bedarf, um mit Hilfe von KI ein Kunstwerk zu schaffen und diese sind noch seltener, als in der "analogen" Kunst.
  

  20 Tagen ago
• 
  Vito Gaarin

  @mutabor 👍😊

  20 Tagen ago
• 
  mutabor

  Moin, ich befasse mich schon eine Weile mit Kunst, Ästhetik, mit Ikonografie, historischem Kontext zu bildender Kunst. Von den ersten religiösen Abbildungen an versucht die Kunst Informationen, Ästhetik, Standpunkte, Protest, Provokation, Romantik etc. in Objekten darzustellen.
  Hierzu nutzt der Künstler seine Bildung, seine Sozialisierung, sein handwerkliches, wie insbesondere auch sein Vorstellungsvermögen.
  Künstler werden zurecht für ihre individuellen Eigenschaften, ihr Können, ihre Schöpfungskraft geschätzt, wenn sie denn geschätzt werden.
  Gerade habe ich mich mit Hieronimus Bosch, seine Ikonographie, historischem Kontext befasst, Seine Bilder haben neben allem Können und einer unglaublichen Imaginationskraft eine fassbare Substanz. Es ist interessant sich damit zu befassen, die Horizonte der verschiedenen Epochen zu erfühlen, wie auch insbesondere den „Geist“ des Künstlers zu erfassen. Gerade Letzteres ist für die Werke besonders relevant.
  
  Jetzt lese ich hier unter diesem KI-Elaborat ein mit Mühe geschriebenes, herrliches Potpourri an möglichen Deutungsmöglichkeiten, die sich der Betrachter ausdenken kann und finde daraus folgend eine attestierte Qualität der Ansicht, die auf einer quantitativen Pluralität möglicher Gedanken beruhen soll.
  Dabei geht die Schöpfungskraft gänzlich auf den Betrachter über, den man im Falle von Johannes durchaus wertschätzen muss.
  
  Der „Urheber“ tritt gar nicht mehr diesbezüglich in Erscheinung, da seinem Bild weder ein Gedanke, ein Können, eine Schaffenskraft noch sonst was inne wohnt. Es kostet nicht mal Zeit, zumindest verglichen mit einer analogen und selbst auch digitalen Ausführung am Tablet.
  
  @ Vito - nimm es bitte nicht persönlich, meine Zeilen sind keineswegs gegen dich als User, oder Person gerichtet.
  Ich schreibe das stellvertretend für eine Auseinandersetzung mit dieser Erscheinung und bin tatsächlich einigermaßen entsetzt, wie gerne auf den zuweilen notwendigerweise schmerzhaften Prozess der Auseinandersetzung mit einem Thema, mit einem Inhalt und auch der Ausgestaltung, zuletzt dem Können verzichtet wird, ein analoges Werk zu erstellen.
  Dass aber fröhlich über Sinn, Bedeutung etc. diskutiert wird, finde ich vornehm ausgedrückt bizarr, denn es steckt nichts dergleichen hinter der Visualisierung. Die Betrachtung von Wolkenformation hat mehr Substanz.
  Freilich darf KI-generierte Visualisierung “gefallen“, nur darüber zu diskutieren und den Erzeuger in einen künstlerischen Kontext zu positionieren ist für mich schon etwas optimistisch.
  
  Tatsächlich lobe ich mir mühsam erworbene Fähigkeiten zu Proportionen und Perspektive, und sei es „nur“ für ein so oft verpöntes Blumenbildchen - danke für diese Blumen!
  
  Meine zwei Cent!

  20 Tagen ago
• 
  Vito Gaarin

  @Johannes Strieder Schöne Interpretation, danke Johannes🙏😊

  21 Tagen ago
• 
  Johannes Strieder

  Das Bild lässt für mich verschiedene Interpretationen zu. Es könnte die Vergänglichkeit des Körpers und die Spuren des Alterns darstellen. Die ineinander verschlungenen Gliedmaßen könnten auf Verbundenheit, Einschränkung oder die Komplexität des menschlichen Daseins hinweisen. Die abstrakte Natur des Bildes lässt Raum für individuelle Interpretationen und emotionale Reaktionen. Es ist ein Werk, das den Betrachter dazu anregt, über die Natur des Körpers, die Zeit und die menschliche Existenz nachzudenken. Die künstlerische Gestaltung betont die Textur und Form, wodurch das Bild eine fast skulpturale Qualität erhält.

  21 Tagen ago
• 
  Vito Gaarin

  @mutabor 👍

  24 Tagen ago
• 
  Vito Gaarin

  @Otto Frühwach Danke Otto🙏

  24 Tagen ago
• 
  mutabor

  Ich tu mich mit Superlativen schwer, besonders wenn es gar keinen Anlass gibt :)

  24 Tagen ago
• 
  Otto Frühwach

  Für mich, wie so oft bei deinen Bildern, irgendwie verstörend, aber ein Meisterwerk ! Mit solchen Bildern führst Du uns an die Ursprünge unseres Seins zurück, scheint mir !

  24 Tagen ago